Connection Special 2000 - Liebe heilt

Innenweltreisen

Anleitung zur Selbstheilung durch Synergetik-Therapie

Therapeuten vieler traditioneller Therapierichtungen wie der Psychosynthese und anderer arbeiten auch mit dem Unterbewusstsein ihrer Klienten. Dabei wird oft auch die Tür zum so genannten »kollektiven Unterbewusstsein« geöffnet:
Symbole, Figuren und Inhalte, die wir vielleicht aus überlieferten Mythen und Märchen kennen und die sich im Laufe der Geschichte auf immer wieder ähnliche Weise wiederholen. Eine Therapierichtung, die mit den »Reisen in die Innenwelt« nicht nur die Psyche heilen will, sondern auch Krankheitsstrukturen auflösen, nennt sich Synergetik-Therapie.

Sie wurde 1992 von dem ehemaligen Physikingenieur Bernd Joschko begründet unter Berufung auf den Physiker Prof. Dr. Hermann Haken und seine Lehre der Synergetik, des »Zusammenwirkens«. Das Prinzip der Selbstorganisation wird hierbei aus der Physik in den Bereich der Therapie übernommen.

Autor: Bernd Joschko

Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass Ärzte vor allem versuchen, die Symptome der Krankheiten zu beheben, ohne sich sonderlich um die Hintergründe zu kümmern. Doch das natürliche System des Menschen funktioniert synergetisch unter den ordnenden Funktionen des Bewusstseins und des freien Willens. Das »Herumdoktern« an Symptomen muss auf lange Sicht versagen, weil es nur an der Oberfläche ansetzt.

Synergetik-Therapie ist eine Anleitung zur Selbstheilung. Im Wesentlichen wirkt die Synergetik-Therapie durch Freisetzung und Neustrukturierung von gebundenen Energien. Die Organisation von neuronal im Gehirn abgespeicherten Informationen, darunter auch die Prägungen durch verdrängte Erlebnisse, kann synergetisch verändert werden.

Krankheitsauslösende Strukturen werden in der Synergetiktherapie vom erkrankten Menschen selbst wieder in Unordnung gebracht, so dass die krankmachenden Strukturen sich auflösen und innere, erstarrte Muster sich neu organisieren können. Auf der Ebene der Nervenzellen können sich auf diese Weise alte Verknüpfungen lösen und neue entstehen. Dieser Vorgang wirkt nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf den Körper und initiiert den Selbstheilungsprozess.

Selbstorganisation der Psyche

Die Synergetiktherapie will den Menschen dabei unterstützen, seinen individuellen Weg zu finden. Durch die Auflösung behindernder Energiemuster ermöglicht sie ihm, zu seinem ursprünglichen Selbst zu finden. Unser Gehirn als Informationsspeicher und Verarbeitungszentrum unserer Sinne bietet einen Zugang zur eigenen Seele.

Synergetik-Reisen eignen sich für den leicht herzustellenden Zustand der Tiefenentspannung, bei dem die Gehirnfrequenz deutlich gesenkt wird. Der Klient liegt auf einer weichen Unterlage, und die Reise nach innen kann beginnen. Die Bilder, die in diesem Zustand auftauchen, sind eine Mischung aus im Gehirn gespeicherten Erfahrungen aus dem persönlichen Leben sowie Informationen aus dem Unterbewusstsein, die oft Symbolcharakter haben. Während der Sitzung können auch innere Instanzen wie der »innere Heiler« zur Hilfe gerufen werden und zum Beispiel nach der Bedeutung von Bildern und Situationen gefragt werden.

Wichtig für den inneren Selbstorganisationsprozess ist die Konfrontation mit den zu bearbeitenden Problemen. Auf den Innenweltreisen können verdrängte Inhalte sichtbar werden. Der auf einer solchen Innenweitreise auftauchende Vater beispielsweise ist nicht der real existierende Vater des Klienten, sondern das Erinnerungsbild dieses Vaters auf der Symbolebene, das aus den vergangenen (Kindheits-)Erlebnissen des Klienten gespeist wird. Dieses Vaterbild lebt nun in uns weiter, weil in unserem Gehim die neuronalen Verbindungen dauerhaft daran geknüpft sind. Gelingt es uns, ein negatives Erinnerungsbild dauerhaft positiv zu verändern, strukturieren sich auch die Gehimverbindungen neu, und Ereignisse lassen sich im Nachhinein korrigieren. Begleitet von biochemischen Prozessen der neuronalen Umstrukturierung finden Gefühle wie unterdrückte Wut, Ver-zweiflung und Traurigkeit ein Ventil, um ausgedrückt und aufgelöst zu werden.

Im Dialog mit dem »inneren Mann«

Eine gute Möglichkeit, den Heilungsprozess in Gang zu bringen, besteht auch darin, Kontakt mit der »Inneren Frau« oder dem »Inneren Mann« herzustellen. Unsere Psyche besteht aus weiblichen und männlichen Energien. Indem wir uns ganz auf dieses symbolische Energiebild einlassen, lässt sich eine tiefe Rückverbindung zu den männlichen bzw. weiblichen Grundqualitäten herstellen, was den Heilungsprozess beschleunigen kann. Ein weiteres Symbolbild kann „der innere Löwe“ sein: ein Energiebereich im Menschen, der für Kraft, Durchsetzung und Souveränität steht. Indem wir mit unserem „inneren Löwen“ in Kontakt treten und alte Situationen noch einmal bearbeiten, kann das Grundvertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt werden und unsere Einstellung zu uns selbst sich grundlegend verändern: Wir gewinnen an Selbstvertrauen und hören auf, uns selbst zu kritisieren und uns minderwertig zu fühlen.

Geräuscheinspielungen während der Sitzungen und Anweisungen des therapeutischen Begleiters helfen, die inneren Blockaden aufzudecken. Die Einzelsitzung wird auf Band aufgezeichnet und dem Klienten zum Anhören mitgegeben. Das dient dazu, die Hintergrundstrukturen von Verhaltensweisen aufzudecken. Der Therapeut gibt keine Interpretationen ab zum inneren Geschehen, sondern er unterstützt den Klienten dabei, bei dem zu bleiben, was gerade in Erscheinung tritt. Es ist hilfreich, nicht über die einzelnen Geschichten zu reflektieren, sondern während der Innenweitreise direkt in einen inneren Dialog mit den auftauchenden Figuren, Plätzen, Gegenständen und Gefühlen zu treten. Alle inneren Bilder gehören zum Klienten. Er entscheidet selbst, was er damit machen will.

Das Zauberwort in der Synergetik-Therapie heißt »Handlungskompetenz». In der Synergetik-Therapie übt der Klient ein neues Verhalten ein. Er lernt - zuerst fiktiv - auf Bilder und Situationen anders zu reagieren als bisher, weniger als Opfer, mehr als Täter. Das Aufgeben der Opferrolle ist dabei ganz entscheidend für einen positiven Krankheitsverlauf. Im Heilungsprozess wird die intuitive Wahrnehmung entwickelt und das Bewusstsein erweitert zu einer ganzheitlichen Sichtweise. Dies erhöht auch die Eigenverantwortlichkeit des Klienten und seine Liebe zu sich selbst und trägt so zu einem ganz persönlichen Paradigmenwechsel bei.