Zeitgeist 03/2002

Attraktor: Gesundheit

Der Weg ist das Ziel – denn jeder Weg arbeitet mit dem Prinzip Selbstorganisation
- oder: "Man muß schon viel gegen das Leben unternehmen, um krank zu werden".

Autor: Bernd Joschko

Ein kleines Kind stößt beim Spielen gegen einen Tisch und erlebt den dabei ausgelösten plötzlich auftauchenden Schmerz als zu diesem Tisch gehörend. Die Mama unterstützt diese Sichtweise unbewußt mit den tröstend gemeinten Worten: "Der böse Tisch!". So oder so ähnlich verlaufen sehr viele Grunderfahrungen junger Menschen in der Begegnung mit der Welt - sie wird folgerichtig aufgeteilt in gut und böse, richtig und falsch – feste Glaubenssätze entstehen.

Später differenzieren sich diese Ansichten zu eigenen festen Meinungen über die Welt und das Leben und korrespondieren mit gelebtem Verhalten. Wenn in diesem Kontext Krankheiten auftauchen, werden diese wie der böse Tisch wahrgenommen: Der böse Krebs wird bekämpft und weggeschnitten. Der Träger des Krebses wird zum unschuldigen Opfer erklärt, dem man helfen muß – trösten wie Mami. Was läuft da falsch?

Warum hat sich diese herrschende Meinung so fest etabliert? Der Tisch hat niemals etwas aktiv getan, er stand nur ‘rum - das Kind lief gegen ihn. Da es existenziell keine Krankheiten gibt, sondern nur kranke Menschen, ist eine Krankheit immer zum Krankheitsträger zugehörig – wird vom ihm "produziert". Hinter der Krankheit liegt immer ein aktives Geschehen gegen die Regeln des Lebens. Jede Krankheit ist aktiv erzeugt, so wie der Schmerz, den das Kind spürt, wenn es gegen den Tisch stößt. Sollen wir jetzt den Tisch bekämpfen oder dem Kind geschickteres Laufen beibringen? Die Schulmedizin hat sich auf’s Tischerücken spezialisiert – keiner kann besser Symptome bekämpfen wie sie – doch von Heilung hat sie keine Ahnung.

Die letzten Jahrzehnte brachten eine Wendung. Viele neue ganzheitlichen Therapiemethoden entstanden aus den in Selbsterfahrungsgruppen erlebten neuen Sichtweisen, wo der einzelne Mensch sich als aktives selbstbestimmtes Wesen aus Körper, Geist und Seele erleben durfte.

Die Selbstverantwortung rückte dadurch immer mehr in den Mittelpunkt: Das Individuum als Kreator seines eigenen Lebens – als Schöpfer von Freude und Leid - legt auch die Aufgabe nahe, sich ebenfalls als Schöpfer seiner Krankheiten zu sehen und diese dann auch folgerichtig selbst aufzulösen. Aus diesem Hintergrund heraus ist auch die Methode der Synergetik Therapie zu sehen, die sich selbst als Anleitung zur Selbstheilung versteht und großartige Erfolge bei der Auflösung von Krankheitshintergründen vorzuweisen hat. Die gezielte Erzeugung von Spontanremissionen ist machbar – ein Widerspruch in sich, so wie der scheinbare Widerspruch des deterministischen Chaos?

Was hat Synergetik mit Selbstheilung zu tun oder warum laufen Selbstheilungsprozesse per Selbstorganisation.

Eine Welterklärung, die sich auf mechanische Gesetze beruft, greift zu kurz, denn sie reduziert die Vielfalt der lebendigen Welt und befriedigt nur den Wunsch nach Überschaubarkeit und Kontrolle. Doch auch diese angebliche Herrschaft über Krankheiten ist längst eine massive Selbsttäuschung geworden, denn bisher konnte z.B. die Krankheit Krebs nicht erklärt oder sogar geheilt werden.

Die Synergetik Therapie hat ihre Erkenntnisse aus Selbstheilungsprozessen gewonnen, die Menschen an sich durchgeführt haben. Die Basis dieser Heilungsprozesse ist nicht die Erforschung von Krankheiten, sondern die Erforschung von Innenwelten kranker Menschen und somit ist die Anwendung dieser Methode an die Bearbeitung und Veränderung von Innenwelten gebunden. Dies kann nur jeder selbst durchführen. Der Klient, der dies erlebt, verändert auch gleichzeitig die Wahrnehmungsprozesse über seine Welt, d.h. die Beschäftigung mit der Wirkungsweise der Welt verändert diese wiederum. Hier handelt es sich also um Rückkoppelungen, die Neues entstehen lassen – also Emergenz erzeugen und mit den Prinzipien der Selbstorganisation erklärbar sind.

Synergetik – die Lehre vom Zusammenwirken der Kräfte, beschreibt als eine neue moderne Strukturwissenschaft dieses neue Verständnis von der Welt. Sie ist die Wissenschaft vom Zusammenwirken von Teilen zu einem sich selbst strukturierenden Ganzen und erklärt im Verbunde mit anderen Strukturwissenschaften wie Systemtheorie und Chaostheorie so komplexes Geschehnisse wie die Entstehung von Schäfchenwolken, Meeressandmuster, Strudelbildungen sowie die vielfältigen Wachstums- , Regenerations- und Evolutionserscheinungen von Lebewesen. Diese Tendenz des Lebens, eine aus sich selbst herausgestaltete Entwicklung zu nehmen, läßt sich eindeutig auch in den Selbstorganisationsprozessen der Energiebilder im Gehirn wiederfinden, jedoch gibt es dort Kräfte, die diese Selbststrukturieungsprozesse in bestimmte Richtungen lenkt und so zu archetypischen Ordnungsmustern führt. D.h. man muß dem Gehirn nicht sagen, wohin es sich selbstorganisatorisch entwickeln soll, sondern nur die Prägungsblockaden herausnehmen.

Der sich automatisch herstellende Gesundheitszustand wirkt wie ein verborgener Attraktor, auf den sich alle Informationsstrukturen wie von selbst hinentwickeln. Dies geschieht am einfachsten durch die Zerstörung der alten Energiebildmuster, durch die Zerstörung der neuronal abgespeicherten Informationsmuster, durch die Zerstörung der alten abgespeicherten Lernerfahrungen über das Leben. Neu lernen bedeutet in diesem Sinne kein Umlernen, sondern eine Überwindung der alten geglaubten Wahrheiten über sich und die Welt, die nicht authentisch sind – dies geschieht durch aktive Selbsterfahrung in der Innenwelt als Spiegel der äusseren Welt. Jedoch sind hier die Gesetzmäßigkeiten anders als in der physikalischen äusseren Welt und die dabei ablaufenden Selbstorganisations-prozesse können direkt beobachtet werden: Das Gehirn lernt wie es lernt, so wie ein Kind beim Laufen laufen lernt. Der Weg ist das Ziel und er entwickelt sich aus sich selbst heraus – keiner sagt, wo es lang geht!

Auch in die moderne Gesundheitsforschung sind die Selbstorganisations- und Sytemtheorien eingeflossen und fanden als einer der perspektivenreichsten Ansätze in dem von dem amerikanisch-israelischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky entwickelten Salutogenese-Konzept Ausdruck (Die Lehre von der Gesunderhaltung). Er kritisiert den pathogenetischen (krankheitserregenden) Ansatz der Medizin, für den der hochgeordnete Zustand der Gesundheit der Normalzustand des Organismus ist. Erst wenn dieser Ordnungszustand in Richtung Unordnung abgleitet – also Krankheit entsteht – wird nach Erklärungen und krankheitsfördernden Faktoren gesucht. Antonovsky kehrt diese Perspektive um und meint: Gesundheit ist ein erklärungsbedürftiger Zustand, der der nahezu überall auftauchenden Tendenz in Richtung Unordnung und Krankheit aktiv durch gesundheitsfördernde - salutogenetische - Prozesse abgerungen werden muß. Er verändert die Fragerichtung von "Was macht krank?" in "Was macht gesund"?

Sein gefundener konstruierter Hauptfaktor nennt er Kohärenzgefühl: das Gefühl mit sich und der Welt im Einklang zu sein – die Welt ist sinnvoll verstehbar und gelingend zu handhaben. Ein eigens entwickelter Fragebogen (www.salutogenese.org/Fragebogen.htm) korreliert nach den weltweit bisher mehr als 100 Studien zuverlässig mit seelischer Gesundheit und allgemeinem Wohlbefinden – der Zusammenhang zwischen objektivierbaren Parametern der körperlichen Gesundheit (Krankheitstage, Blutdruck usw.) ist jedoch nicht gesichert. Die Erarbeitung einer Therapiemethode, die diesen Faktor erhöht, fehlt allerdings bisher.


Hier bietet sich die Synergetik Therapie an, die auf die Veränderung der inneren Zustände ausgerichtet ist und von daher dieses Kohärenzgefühl direkt erzeugen kann. Wir wissen alle daß Liebe heilt – doch bleibt immer die alte Frage: Wie bitte erreiche ich diesen Zustand? Gibt es eine konkrete Methode dazu? Jeder Pfarrer predigte von der Kanzel : Liebe Deine Feinde, selbst die Psychotherapeuten fordern die Integration des Schattens, doch keiner sagt, wie es geht. Genau dort hat jedoch die Synergetik Therapie wertvolles Handwerkszeug gesammelt und festgestellt, daß neue Ordnungszustände immer von selbst entstehen, denn das Gehirn als Teil der Evolution arbeitet ebenfall synergetisch.


Im Gegensatz zu der Sichtweise von Antonovsky ist in der Synergetik Therapie der hochgeordnete Zustand der Gesundheit der Normalzustand des Organismus, nur muß man ihn erlauben. D.h. alle einflussnehmenden Prägungsfaktoren, die sich als Erlebnisse im Gehirn eingelagert haben, verhindern diesen sich selbstorganisierenden Zustand der seelischen und körperlichen Gesundheit, so daß es um die zentrale Frage geht: Wie erkennt und verändert der Klient schädigende Einflüsse des Lebens, die in ihm Spuren hinterlassen haben im nachhinein und in eigener Verantwortung. Kann man gelebtes Leben im nachhinein verändern?


Ja, man kann. Aus verschiedenen Selbsterfahrungstherapieansätzen und aus tausenden von Einzelsitzungen in Tiefenentspannung konnte die Wirksamkeit von Veränderungsmassnahmen gewichtet werden und ist in dem Basishandwerkszeug zur Synergetiktherapie niedergelegt. Die Anwendung dieses Handwerkszeugs verändert die Innenwelt des Klienten und erzeugt somit Emergenz: Selbstorganisationsprozesse und Selbstheilung bis auf die körperliche Ebene korrelieren mit einer neuen selbsterlebten Wahrnehmungsveränderung der Welt.

Der wichtigste Ordnungsparameter heißt hierbei "Handlungskompetenz" – wieder Herr in seiner Innenwelt werden. Psychotherapeutisch gesprochen werden abgespaltene Seelenanteile (Schatten) wieder integriert. Dies geschieht durch aktive Transformationsarbeit des Klienten unter kompetenter Begleitung eines Synergetik-Therapeutendirekt mit den in Tiefenentspannung auftauchenden Seelenbildern. Kohärenzgefühl ist dabei das Ergebnis von dieser erlebter und ausgeweiteter Handlungskompetenz.


Neue Weltsicht durch Synergetik

Synergetik wird als neuer optimistischer Versuch von Wissenschaftlern zur Beschreibung, Erklärung und Unterscheidung und möglicherweise sogar Vorhersage des Verhaltens evolvierender dynamischer Systeme im allgemeinen und lebender Systeme im besonderen, betrachtet. Der Ansatz von Hermann Haken überschreitet die traditionellen Grenzen der bisherigen Wissenschaften und bildet eine neue Meta-Wissenschaft.

Der mechanistische Ansatz der kausalen Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung, der in der Schulmedizin dominiert, wird somit überwunden. Symtombekämpfung mit dem Nebeneffekt der Informationsvernichtung geschieht durch Erzeugung von neuen höherwertigen Ordnungsmustern, die nur von wenigen Ordnungsparametern determiniert sind. So gilt es vielmehr Hintergrundstrukturen zu Krankheitssymptomen in neuronalen Netzwerken aufzufinden und diese ganzheitlich eigenverantwortlich synergetisch abzuändern. Dies geschieht am einfachsten mit der inneren Bilderarbeit.

Diese selbsterzeugten Selbstheilungsprozesse, die in Tiefenentspannung mittels Selbstorganisationsprozessen durch innere Konfrontation der neuronalen Energiebilder vom Klienten selbst erzeugt werden, stellen ein weiteres Gebiet dar, diesen modernen nicht mechanistischen Erklärungsansatz der Strukturwissenschaften als ein neues Anwendungsgebiet der modernen Gesundheitsforschung zu etablieren. Das Synergetik Therapie Institut erforschte in tausenden von Einzelsitzungen die inneren Gesetzmäßigkeiten der Veränderung von Innenwelten von kranken Menschen: Ein neues Berufsfeld entstand – der Synergetik Therapeut. Bisher absolvierten über 200 Menschen die Grundausbildung und etwa 100 selbständige Therapeuten arbeiten z.Zt. professionell mit der Anleitung zur Selbstheilung auf dem freien Markt, parallel zum Arzt, Heilpraktiker und Psychotherapeuten in eigener selbständiger Praxis. Der Synergetik Therapeut unterliegt nicht dem HP-Gesetz, da sein Arbeitsansatz dem eines Begleiters entspricht und das wirksame Element als aktive Selbsterfahrung des Kienten mit sich und der Welt betrachtet werden kann. Menschen mit den unterschiedlichsten Krankheiten konnten sich dadurch selbst effektiv heilen.

Die Synergetik Therapie wurde 1988 von dem Physik-Ing. Bernd Joschko begründet.


Krebs als komplexes Konfliktmuster


Die lineare Betrachtung der Welt ist gefährlich, wenn es um komplexe Zusammenhänge geht und dazu zählen alle lebendigen Systeme. Beispielsweise hatte man die Vermutung, daß die Bildung von Lungentumoren in Zusammenhang mit Rauchen steht und hat diese Wechselwirkung kausal untersucht. Man bedampfte Mäuse und Ratten mit Zigarrettenqualm und siehe da, alle entwickelten darauf hin Lugenkrebs. Diese Logik reichte bis auf manche Zigarrettenpackungen, denn dort stand dann folgerichtig: Rauchen erzeugt Krebs.

Dr. Hamer brachte mit seiner Neuen Medizin und den fünf biologischen Gesetzmäßigkeiten zur Krankheitsentstehung eine neue Sichtweise, indem er zu bedenken gab, daß Ratten beim Bemerken von Rauch einen Todesangstkonflikt bekämen, da sie ja bei Laborbedingungen nicht flüchten könnten. Nimmt man Hamster, bekommen diese keinen Lungenkrebs, da diese nicht den angeborenen Fluchtreflex besitzen. Dr. Hamer schlußfolgerte dann, daß das sehr häufige Auftreten von Lugenkrebs ein halbes Jahr nach einer Krebsdiagnose nicht auf Metastasen zurückzuführen sei, sondern durch den Diagnoseschock von den Ärzten selbst neu induziert worden sei: Lungenkrebs als Reaktion auf einen Todesangstkonflikt der Diagnose Krebs.

Dr. Hamer konfrontierte die Arbeitsgruppe biologische Krebstherapie der Deutschen Krebshilfe mit seinen Erkenntnissen und bekam daraufhin im März 1999 zur Anwort, daß sein Ansatz nichts mit Psychoonkologie zu tun hätte, "da er einen völlig biologistisch/mechanistischen Denken anhängt". Der von Dr. Hamer gefundene kausale Zusammenhang zwischen Konfliktschock und Krebsentstehung wurde zur Stolperfalle, denn man sieht den Splitter im Auge des anderen, aber den eigenen Balken erkennt man nicht – sagt schon ein Sprichwort.

Auch hier kann die Erforschung der Innenwelt durch die Synegetik Therapie weiterhelfen, denn sie relativiert den Konfliktschock zu einem Krebsauslöser und nicht zu der Ursache, denn diese ist nahezu immer mehrdimensional und an viele kleine "Hintergründe" geknüpft. Jeder Auslöser hat seine eigene Erfahrungsstruktur. Wird diese durch Innenweltarbeit synergetisch verändert, löst sich der Tumor als Ergebnis von selbst auf. Von daher hat Dr. Hamer mit seiner Neuen Medizin Recht, doch fehlt ihm die Methode der erfolgreichen Konfliktbewältigung.

Später wird jeder, der es möchte, seine Krankheiten selbst auflösen und es schwer nachvollziehbar sein, zu verstehen, warum wir heute mit der Schulmedizin so massiv Symtome bekämpft haben und dabei oft den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.