Scharzwälder Bote vom 04.09.02: Michael Budnik rät dazu, das eigene Leben aufzuräumen

Mit Synergetik Blockaden und seelische Ursachen von Krankheiten heilen/Kolpingfamilie lud ein

Furtwangen (kou). Da plagt sich seit jahrtausenden die arme Seele, um mit Körper und Geist eins und "heil" zu werden. Das Prinzip zur Heilung ist in der asiatischen Medizin wie bei den Philosphen und Medizinern der Antike genauso bekannt wie bei verschiedenen Religionstiftern. Ein neuer Aspekt wird in der Gegenwart durch "Synergetik und Mentaltraining" hinzugefügt. Hierüber referierte Michael Budnik, Schonach.

Interessant war die Tatsache, daß ich rund vier Fünftel Frauen einfanden, Männer blieben in der Minderheit. Die annähernd 100 Besucher im Pfarrsaal wurden durch den Vertreter der veranstaltenden Kolping-Familie, Wolfgang Herrmann, willkommen geheißen. Synergetik ist ein wissenschaftlicher Begriff, der durch den Stuttgarter Physiker Hermman Haken geschaffen wurde und interdisziplinäre Elemente aus verschiedenen Fachrichtungen zusammen führen möchte, um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen.

Dieses ganzheitliche System wurde durch Bernd Joschko aufgenommen, einem ehemaligen Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes, wobei es um die "Selbstorganisation der Psyche" geht. Die praktische Anwendung der Synergetik-Methode beruht auf der Tatsache, daß der Mensch unzählige bewußte und unbewußte Erfahrungen gemacht, die sich in Bildern niederschlagen.

Alle Sinneswahrnehmungen spielen dabei eine Rolle und lösen bei bestimmten Erlebnissen, wie beispielsweise Erinnerung an einen Zahnarztbesuch, gewisse Assoziationen aus. "Nicht verkraftete Erlebnisse" könnten Blockaden und Krankheiten hervorrufen, viele Menschen seien durch die Erziehung geprägt, so der Referent. "Sichtbare" Krankheiten würden von Außen behandelt.

Doch wird auf den seelischen Hintergrund eingegangen? Allgemeinärzte haben ermittelt, daß bis zu 40 Prozent der Krankheiten seelische Ursachen haben. Hier helfe "der Weg zu sich selbst". Man müsse die eigene Wirklichkeit transparent machen und mit sich "aufräumen". Eine wichtige Rolle spiele das Immunsystem, das die Synergetik-Methode stärken kann.

Dabei werden für eine "Tiefenentspannung" gesorgt, nicht zu verwechseln mit Beeinflussung oder Hupnose. Der Mensch solle in entspannter Atmosphäre bei meditativer Musik innere Bilder entstehen lassen, wobei das Unterbewußtsein das Bewußtsein konfrontiere. Dabei könnten Spannungen abfließen und blockierende Strukturen und blockierende Strukturen würden gekippt. Der Katalog der Themen ist riesig und reicht von Migräne über Versammlungsangst bis hin zu Missbrauch, Eßstörungen, Tinnitus oder Knalltrauma. Mit den positiven Erfahrungen bei den Synergetik-Sitzungen (Dauer 2 bis 3 Stunden) könne Ärger, Änste, Phobien, Schwermut, Probleme des Mobbings und andere Bedrängnisse beseitigt werden.

Dabei helfe auch ein "Mental-Training", das die Geisteshaltung stabilisiert und ein persönliches Vorwärtskommen in Beruf oder Sport garantieren soll. Ein Test habe habe ergeben, das mittels Mentaltraining fünfzehn Prozent Muskelzuwachs erzielt werden konnte. Letztlich führe die "Selbsterkenntnis zur Selbstsicherheit". Man könne viel an sich verändern, denn das Potential zur Änderung sei vorhanden.

Daher Buniks Rat: "Räumen sie Ihr Leben auf!" Wie vielschichtig das Thema sein kann, bewies die über einstündige Diskussion. Dabei gab es keineswegs nur positive Stimmen. Bezweifelt wurde die Wissenschaftlichkeit und der Einklang mit der Schulmedizin. Angesprochen wurde auch die experimentelle Beziehung zum "Patienten"