Depression
Drei Sitzungen einer Klientin, die seit 20 Jahren unter Depressionen leidet. Der Hintergrund scheint ein sexueller Mißbrauch durch ihren Stiefvater zu sein.
1. Sitzung
Kl.: Ich finde keine Treppe.
Th: Wo bist du jetzt, was
nimmst du wahr?
Kl: Ich sehe, daß dauernd
von außen was auf mich einströmt. - direkte Ansprache - Was
ist das, was strömt da auf mich ein?
Th: Schau mal was passiert,
was du wahrnimmst.
Kl: Als ob sich eine Tür
öffnet.
Th: Schau mal, ob du näher
hingehen kannst zu dieser Tür, ob die schon offen ist, ob du reinschauen
kannst?
Kl: Spontan habe ich gedacht
da ist Licht.
Th:
Folge mal dem Licht oder dem, was du wahrnimmst. Sprich es an.
Kl: Aber irgendwie ist da
auch gleichzeitig Dunkelheit und Angst. - direkte Ansprache - Angst, ich nehme
dich wahr und Dunkelheit, ich nehme dich auch wahr.
Th: Wo spürst du die
Angst?
Kl: Jetzt habe ich einen Krampf
in dem rechten Bein. - direkte Ansprache -
Th: Drücke mal aus wie
sich das anfühlt im rechten Bein.
Kl: Ist wieder weg.
Th: Ist die Angst noch da?
- Klientin bejaht - Dann sprich die mal an.
Kl: Warum entstellst du mein
Gesicht immer so? Warum zwingst du mich Sachen zu machen, die ich nicht machen
will? Warum muß ich immer so komisch sein?
Th: Laß alles dasein
was da an Gefühlen ist. Nicht festhalten, atme mal.
Kl: Warum kann ich nicht so
sein wie andere Leute?
Th: Und spür mal das
Gefühl was dahinter steht, wenn du mit der Angst sprichst.
Kl: Ich bin alleine.
Th: Wie reagiert die Angst
auf dich oder wie schaut sie aus?
Kl: Irgendwas sagt du bist
nicht alleine, aber das ist mehr die Vernunft.
Th: Laß die mal auftauchen,
die soll sich mal in eine Gestalt umsetzen.
Kl: Die Vernunft ist ein arroganter
Mann.Komm mal dazu. Ich mag die Vernunft eigentlich gar nicht. - direkte
Ansprache - Ich mag dich gar nicht. Sie lächelt spöttisch. - direkte
Ansprache. -
Th: Sag ihr wie das für
dich ist.
Kl: Ich komme mir vor wie
ein kleines, dummes Kind.
Th: Wie fühlst du dich
da jetzt.
Kl: Nicht ernstgenommen, ihr
nehmt mich nicht ernst. Ich komme mir lächerlich vor.
Th: Frage mal die Angst ob
sie mit dem Gefühl zu tun hat? - Klientin bejaht. - Sag mal der
Angst, sie soll dich mal in eine Situation mitnehmen, wo diese Angst entstanden
ist, ich mache mich lächerlich, werde nicht ernstgenommen.
Kl: Sie hat mir ein Wort gesagt,
Sex. Angst kannst du mir eine Situation zeigen zu diesem Wort?
Th: Was tauch auf?
Kl: Nichts, das Gefühl
ist weg.
Th: Wie fühlst du dich
dort jetzt?
Kl: Komisch und alleine. Angst,
ich bin alleine. Jetzt kommt wieder die Vernunft, du bist nicht alleine, du
kannst gar nicht alleine sein mit sechs milliarden Menschen auf der Erde, aber
ich fühle mich trotzdem immer alleine.
Th: Drück es aus, sag
der Vernunft, ich fühle mich aber alleine.
Kl: Ich fühle mich aber
alleine. Du bist blind, sagt die Vernunft.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Ich kann das einfach so
hinnehmen. Und dann fragt die Vernunft, aber sehnst du dich nicht nach Kontakt?
Ja schon, auf der einen Seite schon, aber ich habe auch Angst davor.
Th: Frag mal die Angst, ob
sie was damit zu tun hat, daß du nicht in Kontakt gehzen kannst?
Kl: Angst, hast du was damit
zu tun? Ja.
Th: Dann soll sie dir mal
eine Situation zeigen wo sie entstanden ist.
Kl: Es fließt wieder
ganz viel auf mich ein von außen.
Th: Wo spürst du das,
wie fühlt sich das an?
Kl: Es ist, wie wenn viele
milliarden von Strahlen in meine Augen und meinen Kopf gehen. Ich fühle
euch und ich weiß nicht was ich damit anfangen soll.
Th: Frag sie mal warum sie
jetzt auftauchen?
Kl: Wir wollen dir nur helfen.
Th: Wie empfindest du das?
Kl: Ich habe gerade gedacht,
helfen, mir, warum. Warum wollt ihr mir helfen? Ich wünschte manchmal,
ihr würdet mich in Ruhe lassen.
Th: Dann sag es ihnen, haut
ab.
Kl: Aber die Vernunft sagt,
das sind gute Strahlen.Mein Gefühl läßt es einfach über
sich ergehen.
Th: Kennst du das irgendwo
her?
Kl: Ja, das kenne ich permanent.
Th: Dann spüre mal wie
sich das anfühlt, wo spürst du das im Körper?
Kl: Es ist demmütigend.Ich
spüre das im Herz. Herz, wie fühlst du dich an ? Ich bin alleine.
Jetzt kommt wieder die Vernunft, aber ich bin allein.
Th: Frag mal das Herz was
es mit dem alles über sich ergehen lassen zu tun hat.
Kl: Da kommt eher die Vernunft
die die Antwort gibt.
Th: Guck mal, die Vernunft
erlaubt dir deine Gefühle nicht, frag sie mal ob sie mit deiner Depression
zun tun hat.Sie redet dir ständig deine Gefühle aus.
Kl: Vernunft, hast du was
mit der Deptression zu tun? Ja. Und ich hasse sie so.
Th: Sag es ihr mal richtig.
Seid zwanzig Jahren macht sie das mit dir schon.
Kl: Ich hasse dich, verschwinde.
Manchmal sagt sie mir sogar, ich hätte Gefühswahrnehmungsstörung.
Th: Genau, damit kriegt sie
dich klein, spüre das mal. Sie sagt dir einfach deine Gefühle sind
falsch, nimmt dich nicht ernst.
Kl: Das ist mein Vater. Du
Schwein , du Schwein.
Th: Laß ihn da sein
und drücke alles aus und guck wie er reagiert. - Musik wird eingespielt.
-
Kl:
Das ist so widersprüchlich. Ich habe ein Bild von meinem Vater wo er ganz
traurig war und das schiebt sich immer vor dieses böse Bild.
Th: Was ist dein Impuls.
Kl: Ich verstehe es nicht.
Ich will den bösen Vater nicht sehen. Geh weg. - schreit - Verschwinde,
ich will dich nicht sehen. Du mit deiner Vernunft, alles logisch erklären,
dabei stimmt das gar nicht.
Th: Sag ihm wie du dich fühlst.
Kl: Ich fühle mich schmutzig.Mein
Freund ist genauso wie mein Vater. - schreit - Du bist genauso. Ich haue dir
in die Fresse.
Th: Mache es mal. - Dhyando
in die Hand, Klientin schlägt und schreit. -
Kl: Jetzt kommt schon wieder
so eine Gedankenflut.
Th: Was ist da jetzt?
Kl: Eine Frau. Was willst
du von mir?Sie sagt, Liebe. Ich habe keine Liebe in mir, schon lange nicht mehr,
das ist ganz schlimm. - unter Tränen - Das ist ganz schlimm wenn man keine
Liebe in sich hat. Und manchmal komme ich mir vor, als hätte ich nie irgendwann
oder irgendwen geliebt, als wäre das alles ein Trugschluß gewesen.
Th: Als wärst du immer
alleine gewesen. - Klientin bejaht. -
Kl: Sie sagt das stimmt nicht.
Aber warum ist meine Mutter so gemein zu mir. Warum bist du so gemein zu mir?Was
habe ich dir getan, was ist mit mir, was ist an mir falsch?
Th: Spüre den Schmerz,
zeige ihr den Schmerz. Wie reagiert sie auf dich.
Kl: Ablehnend. - direkte
Ansprache - Du bist nur ablehnend.
Th: Zeig ihr wie das für
dich ist, sie soll dich angucken, was das mit dir macht.
Kl: Genau, guck in den Spiegel,
- heftig - Guck du in den Spiegel.
Th: Gehe mit ihr hin zum Spiegel,
sie soll dich anschauen.
Kl: Los, guck in den Spiegel.
- schreit - Guck in den Spiegel und sag mir ob du mich ansehen kannst. Sie wehrt
sich dagegen. Sie sagt was ist denn da, was soll denn da sein, es ist doch alles
normal.- schreit - Natürlich, es ist alles normal. Ich bin zwanzig Jahre
krank und es ist alles normal. Ich bin dein Kind oder auch nicht. Ich bin ja
nicht dein Kind, aber du bist von mir abhängig finanziell sagt meine Mutter.
Ich werde dir zeigen wovon ich abhängig bin. - schlägt und schreit
heftig - Es ist komisch, daß mich ein Mann so sieht.( Er befindet
sich mit im Raum) Das ist nicht so schön, ich komme mir komisch vor.
Th: Das ist ja auch nicht
sehr vernünftig wie du dich hier benimmst.
Kl: Ich, vernünftig?
Erstaunen, ich weiß aber das ich sehr vernünftig geworden bin in
den letzten Jahren.
Th: Und spüre mal wie
das ist deine Gefühle zu zeigen und auszudrücken, mal nicht vernünftig
zu sein.
Kl: Das fühlt sich gut
an.
Th: Spüre mal dieses
gute Gefühl, wenn du dich ausdrückst,wenn du deine Gefühle wahrnehmen
kannst.
Kl: Dann habe ich Würde.
Th: Hole mal deinen Vater
dazu und zeig ihm das.
Kl: - schreit - Komm
her und guck dir das an. Was du willst nicht. - fängt an zu schlagen
-
Th: Was ist da jetzt.
Kl: Du bist so zäh.
Th: Sie hat ganz schön
Macht über dich, aber spüre auch wie das ist, wenn du in deinen Gefühlen
bist, den Unterschied und hole die Vernunft auch noch dazu.
Kl: Ja, guck dir an wie ich
aussehe. Die Vernunft sagt zu mir, ich will dich beschützen. Vor was denn?
Vor Gott.
Th: Hole Gott mit dazu und
sage ihm, daß dich die Vernunft vor ihm beschützen will.
Kl: Die Vernunft will mich
vor dir beschützen. Er lacht. Jetzt habe ich einen Schmerz hier. Was machst
du da. Er will mich beeinflussen.
Th: Soll sich in ein Bild
umsetzen.
Kl: Der Teufel. - schreit
- Was habe ich mit dem Teufel zu tun. Er sagt nichts, aber das kann nicht
sein, dann wärst du nicht ständig bei mir.Du willst mich beeinflussen
und ich komme mir schuldig vor.
Th: Spüre die Schuld.
Spüre wie sie alle da sind wie du dich fühlst mit ihnen. Wie sie Macht
haben über dich.
Kl: Ich fühle mich klein.Mein
linkes Auge geht auf. Da ist ein Schatten und auch ein Auge. Ich weiß
nicht zu wem es gehört? Zu wem gehörst du? Es ist ein böses Auge.
Es soll weggehen. Geh weg, hau ab.Laß mich in Ruhe.Manchmal möchte
ich es einfach aufgeben.
Th: Spüre das mal.Da
sind so viele Anteile in dir die dir was einreden und ausreden, die Macht über
dich haben, aber spüre auch den Moment wenn du deine Gefühle zuläßt
und Würde hast.
Kl: Aber dann muß ich
kämpfen und ich will nicht mehr kämpfen.
Th: Drück das aus, ich
will nicht mehr kämpfen.
Kl: - schreit - Ich will nicht
mehr kämpfen.
Th: Du hast schon so lange
gekämpft, ewig gekämpft. Sag es ihnen.
Kl: Ich bin erschöpft
und müde, aber da kommt nichts zurück, das ist ihnen allen egal. Das
ist euch allen egal.Geschlossen steht ihr alle da und macht immer weiter.Das
finde ich doof, das finde ich gemein. Gott auch, gnadenlos.
Th: Selbst Gott ist gnadenlos
zu dir. Schau ihn mal an, wie reagiert er darauf, er hat doch eigentlich für
dich da zu sein.
Kl: Gemein finde ich das und
verstehen kann ich das auch nicht. Ich dachte immer Gott ist lieb. Ich glaube
du magst mich auch nicht richtig.
Th: Er soll jetzt mal Stellung
beziehen,liebt er dich oder nicht.
Kl: Er sagt ja.
Th: Spüre mal wie das
für dich ist wenn er ja zu dir sagt, ob du das annehmen kannst.
Kl: Das ist schwierig.
Th: Spüre trotzdem mal wie es
sich anfühlt, akzeptiert und geliebt zu werden.
Kl: Nicht schlecht.
Th: Glaubst du es ihm?
Kl: Ja, aber es ist auch schon wieder
Vernunftsglauben.
Th: Aber guck mal, die Vernunft will
dich beschützen vor dem lieben Gott der dich liebt, da stimmt doch was
nicht.Dann fühl mal ob er dich liebt. Schau in seine Augen,gucken die dich
liebevoll an? - Klientin bejaht - Dann spüre einfach mal, das er
dich liebevoll anschaut, dich liebt und daß dir die Vernunft das ausreden
will, deine Gefühle ausreden will und wenn die da sind, ist das schön.
Kl: - direkte Ansprache - Gott
, wenn jemand immer nur dunkel ist, was soll man denn an dem noch lieben? Ich
wäre heilig, ich bin doch nicht heilig.
Th: Fühl mal wie sich das anfühlt
wenn er das sagt, dich so wahrnimmt.
Kl: Warum denn ?
Th: Frag ihn, geh in Kontakt. -
Klientin steht auf und tanzt ganz selbstvergessen im Raum über ca. 10 Minuten
und geht in Kontakt mit Gott, macht starke Fingerbewegungen ist ganz bei sich.Irgendwann
geht die Therapeutin mit den Händen in Kontakt. Die Klientin lehnt sich
an. - Was nimmst du wahr jetzt?
Kl: Ich spüre Wärme.Das
ist schön , aber du bist so weich, viel zu weich für mich.
Th: Was heißt das viel zu weich
für mich?
Kl: Weil ich immer so böse bin
und aggressiv.
Th: Wie ist das für dich, daß
du so bist wie du bist?
Kl: Komisch, eigentlich nicht gut.
Ab und zu aggressiv sein darf ja mal sein, aber ich bin es ja andauernd und
kann es auch gar nicht abstellen.
Th: Spüre trotzdem was in dir
da ist wenn diese weiche Hand da ist. Ist Gott noch da?
Kl: Ja, der will mich zu was hinführen,
aber ich weiß nicht wohin.- Therapeutin geht mit ihr durch den Raum
-
Th: Schau mal wie das ist, wenn er
dich führt.
Kl: Das ist schön.
Th: Schau mal was er dir zeigen will,
wo führt er dich hin?
Kl: Ob Gott auch eine Frau sein kann,
weil er so weich ist?
Th: Wie ist das für dich wenn
er dir zeigt, daß er auch weich sein kann.
Kl: Komisch, unwirklich. Warum warst
du denn früher immer so hart zu mir? Zorn.Er war zornig auf mich. Warum
denn?Weil ich mich immer mit ihm gezankt habe.
Th: Wie ist das für dich wenn
er dir das so sagt.
Kl: Das ist irgendwie doof für
mich.Ich zank mich nicht mehr mit dir.
Th: Schau mal wie er reagiert wenn
du ihm das sagst und ihm sagst, daß du spürst, daß er weich
ist.
Kl: Da freut er sich und ich freue
mich auch.
Th: Spüre mal wie sich das anfühlt,
diese Freude, das Weiche, das geführt werden.
Kl: Das ist entlastend.
Th: Das er liebevoll auf dich guckt.
Kl: Aber wie kannst du denn einerseits
liebevoll auf mich gucken und auch zornig auf mich sein? Er wäre ja gar
nicht zornig auf mich sondern auf die Menschen die mich umgeben und das ist
vor allem mein Freund Gerd. Gerd komm her und guck dir das an. Er will nicht.
- schreit - Komm her und höre dir das an.Gott mag ihn nicht. Er ist ein
Störenfried. - schreit - Du bist ein Störenfried
Th: Guck mal was deine Hand macht,
was will die tun?
Kl: Ihn erschießen.
Th: Tue es. - Klientin gibt Schießgeräusche von sich - Wie fühlt
es sich an.
Kl: Gut. Meine linkle Hand wird kalt,
die rechte erschießt ihn.Du bist kalt und ich wollte von dir mal Liebe.Die
Hand fesselt ihn. Ich habe Angst, daß wenn ich nach Hause komme heute
abend, mich niemand mehr liebt.
Th: Dann fahre mal jetzt nach Hause.
Kl: Dann bin ich wieder alleine.
Th: Dann hole mal Gott hinzu und
zeige es ihm, zeig ihm deine Angst und das du immer alleine bist.
Kl: - weint - Ich bin immer alleine.
Th: Woher kennst du das Gefühl
so alleine zu sein.
Kl: Schon immer.
Th: Gehe ganz weit zurück, eigentlich
wolltest du Liebe und jetzt bist du alleine.- Klientin ist aufgestanden und
dreht sich immer heftiger im Kreis. - Gehe immer weiter zurück und schau
wo du hinkommst.Wo bist du?
Kl: Ich bin ein kleines Kind von
drei Jahren.
Th: Und du drehst dich im Kreis.
Guck mal wo du bist wenn du dich so drehst, mit drei. Kannst du was erkennen?
- Klientin verneint - Dann spüre mal dein Gefühl dazu und mach mal
einen Ton. - Klientin stöhnt, fängt an mit den Beinen zu trampeln
- Vielleicht kommen auch Wörter.
Kl: Angst. - flüstert - Mama,
Mama, Mama. - ruft verzweifelt wie ein Kind - Mama, Mama.
Th: Was willst du ihr sagen? Wo ist
sie jetzt?
Kl: Mama, wo bist du?
Th: Und spüre mal, welche Mama
du meinst.
Kl: Meine Adoptivmama.
Th: Kommt sie?
Kl: Nein. Mama, wo bist du denn,
ich habe Angst und bin alleine. - Finger bewegen sich -
Th: Was wollen die Finger.
Kl: Den Rock hochziehen.
Th: Dann laß sie mal.
Kl: Nein
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Komisch.
Th: Wer ist da noch?
Kl: Mein Vater.
Th: Wie sieht der aus, was hat er
für eine Ausstrahlung?
Kl: Agressiv. - die Füße
bewegen sich heftig wie in einer Gegenwehr -
Th: Schau was deine Füße
wollen.
Kl: Das Schwein will Sex. - schreit
- Du Schwein willst Sex.
Th: Und willst du es auch.
Kl: Nein. - schreit - Ich will das
nicht. - fängt an zu schlagen - Hau ab, ich will das nicht.
Th: Guck was passiert.
Kl: Er haut ab.
Th: Wie geht es dir wenn er abhaut?
Kl: Das ist komisch. Ich spüre
nichts Angemessenes. Ich spüre gar nichts.
Th: Dann hole ihn her und zeig ihm
das Ergebnis, ich spüre gar nichts mehr.
Kl: - schreit - Komm her und sieh
dir das an, ich spüre gar nichts mehr, seit zwanzig Jahren nicht. Mutter,
komm her und schau dir das an. Du bist nie gekommen und hast mir geholfen. -
fängt an zu schlagen -
Th: Sag ihnen wie das ist so zu leben
seit zwanzig Jahren, von der Liebe abgeschnitten, ohne Liebe, alleine.
Kl: Mit einem Körper den man
hinterherzieht wie Dreck. Ich saß wie in einem Brunnen und habe ganz oben
ein winziges Lichtlein gesehen und hatte nie die Hoffnung dorthin zu kommen.Ihr
habt mich alleine gelassen.
Th: Dann sollen sie dich jetzt aus
dem Brunnen herausholen.
Kl: - schreit - Holt mich raus.
- schlägt kräftig - Bemüht euch!!!
Th: Und guck was sie machen.
Kl: Sie gucken nur. Das reicht nicht.
Th: Sag ihnen was du brauchst damit
du da raus kommst.
Kl: Ich brauche Liebe.
Th: Sitzt du jetzt in dem Brunnen?
- Klientin bejaht. - Guck mal nach oben zum Licht.
Kl: Ich schaffe das niemals.
Th: Sag deinen Eltern, daß
du das Gefühl hast es alleine nie zu schaffen.
Kl: Ich habe das Gefühl ich
schaffe es nicht alleine obwohl ich schon 42 bin und ich bin so müde.
Th: Was ist dein Impuls was willst
du machen? - Klientin legt sich wieder hin. - Und dann drück das
aus deine Müdigkeit. Ich will nicht mehr kämpfen oder was immer es
ist und erzähle es deinen Eltern und Gott.
Kl: Ich habe die Hoffnung verloren.
Ich glaube nicht mehr an mich selber und auch nicht mehr an andere. Ich habe
die Liebe verloren und nichts und niemanden gerne.Ich habe mich selber nicht
gerne.
Th: Wie reagieren die drauf wenn
du ihnen deine Hoffnungslosigkeit zeigst und daß du dich selber nicht
lieben kannst?
Kl: Meine Mutter scheint so ein bisschen
zu verstehen, aber vielleicht sagt mir das auch nur die Vernunft. - direkte
Ansprache - Du scheinst mich zu verstehen. Ein bisschen weibliche Gefühle
scheinst du ja auch noch zu haben, aber mein Vater denkt nur an sich. - schreit
- Warum hetzt du mir solche Mächte auf den Hals?
Th: Er soll dir mal eine Antwort
geben jetzt. Fordere es mal ein es ist dein Bild. Er soll mal sagen was das
soll.
Kl: Was soll das? Ich bin müde,
ich kann nicht mehr. - schreit - Geht man so mit seiner Tochter um. Auch
wenn ihr nur Adoptiveltern seid, ihr habt mich ausgesucht.
Th: Schau mal ob Gott auch da ist,
wie reagiert er auf euch drei?
Kl: Meinen Vater mag er nicht. -
Er macht die Tür zu und dann denke ich sofort wieder an heute abend und
daß ich dann wieder alleine bin obwohl Gerd ja nicht mein Vater ist, aber
es besteht ein Zusammenhang. - schreit - Gerd, welcher Zusammenhang besteht
da? Der Teufel. - schreit - Komm du auch dazu.
Th: Jetzt hast du die alle drei da,
was haben die gemeinsam.
Kl: Die wollen die Menschheit retten.
Ich soll dafür verantwortlich gemacht werden und ich kann Menschen nicht
leiden. - schreit -Ich kann Menschen nicht leiden.
Th: Welche Aufgabe sollst du haben?
Kl: Ich soll die Menschheit retten,
natürlich auf dem Ego aufgebaut.
Th: Dann sage ihnen, daß du
die Aufgabe nicht mehr willst. Schmeiß sie Ihnen vor die Füße.
Kl: Ich will die Aufgabe nicht mehr,
haut doch endlich ab.
Th: Wie reagieren sie auf dich wenn
du Ihnen das so vor die Füße schmeißt.
Kl: Die nehmen das gar nicht ernst,
weil sie ja ihren Arsch retten müssen. Das wird auf mir ausgebadet.
Th: Hole dir deine Macht zurück,
das sind deine Bilder, die haben ganz schön Macht über dich.
Kl: Ihr seid meine Bilder und ihr
habt zu tun was ich will.Sie sagen ich bin doch nur eine kleine Frau.
Th: Nichts da, die sollen mal Kniebeugen
machen. - Klientin ist begeistert nimmt den Schlagstock und zählt laut.
- Und guck hin ob sie es machen. Die haben zu tun was du willst.Sollen sie
doch die Menschheit retten.
Kl: Da ist Ratlosigkeit bei Ihnen,
das sind sie nicht gewohnt. Der Gerd ist sehr enttäuscht von mir und hat
viel Angst.- direkte Ansprache -
Th: Wie ist das für dich das zu spüren?
Kl: Nicht so schön. Andrerseits,
wenn du mir solche Mächte auf den Hals hetzt, dann darfst du dich nicht
wundern. Jeder Mensch mit einem Funken Verstand würde so reagieren.Meine
Arme sind ganz schwer und tun weh. Ich habe Schmerzen - dafür hasse ich
auch, jegliche Art von körperlichen und seelischen Schmerzen.
Th: Was ist dein Grundgefühl
jetzt.
Kl: Nichts. Ich spüre nur die
Schmerzen.
Th: Zeig Ihnen mal deinen Schmerz.
Kl: Alles hier tut weh und schwitzen
und stinken tue ich ganz ekelig.
Th: Und schau mal wie Gott reagiert
wenn du so ekelig bist.
Kl: Gut.
Th: Spüre das mal guck ihn mal
an und spüre mal ob du das annehmen kannst, daß er so gut auf dich
guckt.
Kl: Ich höre dauernd Stimmen
die sagen dumm. - schreit - Kommt her, zeigt euch, ich will euer Gesicht
sehen wenn ihr mir schon solche Wörter einflüstert. Gerd taucht auf.
Wer ist dumm?Jetzt schreien die Wörter um Hilfe. - schreit - Jetzt schreit
ihr um Hilfe, erst beleidigt ihr mich, ich lach mich tot und trotzdem tun sie
mir leid irgendwie.
Th: Und genau das ist dein Zwiespalt,
eigentlich bist du wütend, dann hast du wieder Schuldgefühle und das
zerreisst dich. Spüre mal wie das ist, wie am Anfang mit dem Papa wo sich
das Bild wo er traurig ist immer dazwischen schiebt.Hole das Bild noch mal her
wo er so traurig ist.
Kl: Du bist enttäuscht.
Th: Guck in sein trauriges Gesicht
wie ist das für dich?
Kl: Doof. Andererseits, was du mir
angetan hast...
Th: Und das ist der Zwiespalt und
spüre auch, daß er dich immer wieder in diesen Zwiespalt bringt.
Laß mal beide Gefühle da sein, du bist wütend auf ihn, aber
er tut dir auch leid. Wie ist das für dich.
Kl: Die reißen mich auseinander.
Ihr zerreißt mich. Ich will ein Ganzes sein und ich weiß auch ganz
klar wo ich hingehöre, an die Seite von Gott.
Th: Dann geh zu ihm hin und nimm
beide Gefühle mit die so gar nicht zusammen passen. Sie sind beide ok auch
wenn es unlogisch ist und sag Gott, ich gehöre zu dir.
Kl: Ich gehöre zu dir an deine
Seite.Er freut sich. Ich komme zu dir mit Gefühlen die gar nicht zueinander
passen. Ich bin krank und ich schäme mich dafür und heute abend muß
ich wieder bei Gerd sein und ich will das gar nicht, aber es gibt nichts anderes.
Gott sagt, daß ich das gar nicht müßte. Wo soll ich denn hin?
Er sagt komm zu mir. Wie soll ich denn zu dir kommen, du bist Lichtjahre von
mir entfernt.Es geht trotzdem.
Th: Probiere es mal aus ob es geht.
Kl: - Klientin geht durch den
Raum - Das ist witzig. - lacht - Gut. Ich habe gerade gedacht ich
wäre unheimlich gerne bei Gott - Probiere es aus - Normalerweise komme
ich für solche Aktionen in die Psychatrie.
Th: Guck mal ob du beide Gefühle
da sein lassen kannst, die dich zerreißen.
Kl: Wenn ich die Trauer mit meinem
Vater spüre spüre ich keinen Zorn mehr und wenn ich den Zorn spüre,
spüre ich keine Trauer mehr und das ist nicht so gut weil beides ja da
ist. Ich spüre das und ich hätte mal so gerne ein ganzes Bild von
jemand anderen und nicht nur so was Widersprüchliches. Er wendet sich ab
und ist ratlos. Du hast so widersprüchliche Gefühle in mir ausgelöst,
daß hat mich zerrissen. - schreit - Und jetzt stehe ich hier.Er
will mich auf was hinweisen, auf das blöde Männergehabe.Ich kann mich
nicht mehr konzentrieren. - Klientin legt sich wieder hin. - Ich will
nicht mehr kämpfen.
Th: Spüre mal was du willst?
Kl: Ich habe gerade gedacht, ich
will zu Gott, aber ich schaffe es nicht.
Th: Ist das wie in dem Brunnen mit
dem kleinen Licht? - Klientin bejaht - Sei mal dort.
Kl: Es kommen Bilder von außen.
Es ist Licht da, auch wieder die Strahlen und Augen die mich ansehen, auch böse
Augen.Ich verstehe das nicht.
Th: Frag sie mal warum sie jetzt
auftauchen.
Kl: Warum taucht ihr noch mal auf?
Die wollen mich beeinflussen. Ich will nicht mehr beeinflußt werden, geht
weg.Ihr macht mich krank und es ist euch egal, hauptsache ich. Ist denn das
immer so? Ich bin machmal so und denke an mich, aber ich kann gar nicht mehr
vergleichen wie das Leben bei anderen ist.
Th: Welches Bild taucht auf, bei
Hauptsache ich, welche Szene?
Kl: Meine Mutter, daß sie mich
bestimmen will. Laß mich doch in Ruhe.
Th: Spüre mal, ob du dir deine
Macht zurückholen willst, daß du bestimmst was sie tun.- Klientin
bejaht und stellt sie alle wieder in die Reihe und fängt an mit dem Dhyando
zu schlagen. - Wie fühlt sich das an wenn du es dir zurückholst.
Kl: Gut, aber ich kann nicht mehr.
Th: Du mußt auch nicht alles
auf einmal schaffen. Spüre einfach wie das ist wenn du dir deine Macht
zurückholst,in deinen Gefühlen bist, wenn Gott bei dir ist.
Kl: Das ist schön.
Th: Dann schau mal was du in deiner
Innenwelt eigentlich tun willst, was sind deine Impulse, deine Wünsche.Du
hast die Macht und Gott ist bei dir.Spüre wie das ist.Kannst du das spüren?
Kl: Ein bisschen.Ich wollte Gott
fragen ob du glaubst, daß ich auch auf deiner Seite bin. Er sagt ja.
Th: Du kannst dich vielleicht jetzt
ein bisschen bei ihm ausruhen. - Session wird beendet. -
2. Sitzung:
Kl: Ich sehe einen Gang mit sechs Türen auf jeder Seite drei. Ich nehme
die rechte in der Mitte, das ist eine ganz normale Tür ohne Thema. - Klientin
öffnet die Tür - Da drin ist es sauber und hell und klare Luft und
weiße, helle Farben, nichts Negatives.
Th: Schau dich mal um ob dir was
auffällt.
Kl: Da ist ein Fenster und wenn man
rausguckt ist es auch schön.Ich sehe einen Baum, eine Straße und
Autos, normal eben und ich bin auch normal und gesund.
Th: Was willst du jetzt machen weiter
aus dem Fenster gucken?
Kl: Ich setze mich aufs Sofa. Du
bist schön und sauber.
Th: Willst du erstmal sitzen bleiben
und das Gefühl genießen?
Kl: Ich muß immer an Gerd denken.
Th: Sag ihm, daß er dazukommt
und sich zu dir auf das Sofa setzt?
Kl: Weiß ich nicht.
Th: Mußt ihn ja nicht herholen,
aber wenn du schon dran denkst.
Kl: Gerd komm her und setz dich auf
das Sofa.Du tust mir leid. Er ist verzweifelt, das ist doof für mich. -
direkte Ansprache - Für mich ist das auch ganz furchtbar.
Th: Was willst du da machen?
Kl: Das weiß ich auch nicht,
ich würde mich am liebsten vor der Situation drücken indem ich ihn
tröste und sage ich bleib bei dir.
Th: Woraus ist das Gefühl entstanden,
daß er dir leid tut?
Kl: Wenn jemand traurig dasitzt,
mein Vater zum Beispiel. - Soll ihn herholen. - Sie sind beide traurig.
Th: Tut dir dein Vater auch leid?
- Klientin verneint. - Welches Gefühl hast du jetzt?
Kl: Das Gefühl ist wieder abgeschnitten.
Th: Möchtest du das verändern?
Sag deinem Vater das mal.
Kl: Das abgeschnitten sein ist nicht
gut. Mein Vater ist stumm. Was denkst du? Ich denke nichts. Das glaube ich nicht.
Empfindest du denn gar nichts? Doch, aber nicht für dich.
Th: Wie ist das für dich.
Kl: Ist mir egal. Er bleibt stumm.Der
Gerd sagt, du darfst nichts fühlen. Das ist doof für mich, das finde
ich doof.
Th: Was möchtest du denn machen?
Er sagt du sollst das nicht, aber du möchtest das doch.
Kl: Nein, ich möchte das auch
nicht.Ich will keine Wut fühlen. Ich möchte Lustigkeit fühlen.
Ich will mal wieder lachen. Er ist stumm, vorwurfsvoll, anklagend. Ich hätte
ihm seine Zeit gestohlen, dabei wollte ich sie nur mit ihm teilen. Ich wollte
meine Zeit mit dir teilen. Sie sind beide stumm. Ich bin auch stumm.Ihr klagt
mich immer an und ich weiß nicht wegen was.
Th: Höre mal genau hin was sie
sagen. Du hast uns unsere Zeit gestohlen. Spüre mal wie das für dich
ist.
Kl: Er sagt, er wollte nur mein Geld.Das
ist gar nicht so. Ich wollte von ihm ewas anderes. - die Beine strampeln
- Ich wollte Liebe.
Th: Spüre mal was die Beine
wollen, der Körper soll sich bewegen.
Kl: Ich will Liebe. Ihr wollt mir
das nicht geben. Warum nicht? Du stiehlst uns unsere Zeit. Ihr denkt, daß
ich euch das Leben nehmen will, dann bin ich ein Mörder, aber ich will
niemanden das Leben nehmen, das soll Gott verantworten. - Soll Gott herholen.
- Du bist dafür verantwortlich nicht ich. Wie kann ich das Problem
lösen? Das ich ihm die Verantwortung wirklich übergeben, daß
ich mir das erlauben darf.
Th: Guck dir mal die Verantwortung
an die du getragen hast, daß du anderen das Leben nimmst, bevor du sie
Gott zurückgibst.
Kl: Schwer und grau und groß,
mein Rücken tut weh.
Th: Spüre was das mit deinem
Körper macht diese Verantwortung. Willst du die behalten? - Klientin
verneint. - Was machen wir jetzt mit der Verantwortung.
Kl: Ich gebe sie Gott und er nimmt
sie.
Th: Erleichtert dich das?
Kl: Nicht so richtig. Er guckt nur.
Th: Zeig ihm deinen Schmerz, wie
schwer das für dich ist das zu tragen.
Kl: Diese Verantwortung zu tragen
macht mich gefühllos. - wehleidig -
Th: Und dein Vater soll sich auch
mal anschauen was das mit dir macht.
Kl: - Klientin weint. - Ich habe
dich gar nicht mehr geliebt in den letzten Jahren, ich konnte gar nicht mehr.Er
hat darauf gewartet.
Th: Wie du früher auf die Liebe
gewartet hast. Dir geht es wie deinem Vater, ihr könnt alle nicht mehr
lieben und alle warten drauf, spüre das mal.Sehen dein Vater und der Gerd
das auch so? Du möchtest doch Liebe empfangen, bist du denn auch bereit
Liebe zu geben?
Kl: Ja Gerd, ich will dir ja Liebe
geben. Ich weiß aber nicht wie. Ich würde lachen, einfach aus Freude,
nicht auslachen.
Th: So, du hast da deinen Vater und
den Gerd und willst dem Gerd Liebe geben und weißt nicht wie, wen kannst
du denn da mal um Rat fragen?
Kl: Gott, aber ich schaffe es nicht.
Ich weiß doch auch nicht was ich machen soll. Ich kann doch nicht einfach
zu dem Gerd sagen geh weg, als wenn nie was gewesen wäre.
Th: Mache es doch mal und spüre
wie es sich anfühlt.
Kl: Geh weg, aber er bleibt sitzen
und guckt mich nicht an. - lauter - Geh weg, es verändert sich nichts.
- schreit - Geh weg, geh weg.
Th: Und spüre wie es sich anfühlt
nach allem was war.
Kl: Du störst mich, versuchst
immer meine Gefühle abzuschneiden.Du magst meine Gefühle nicht. -
Sag ihm wie das für dich ist. - Das ist ganz unangnehm. - schreit -
Es ist unangenehm seine Gefühle nicht zu fühlen. Er guckt ganz erschrocken.
Jetzt kommt meine Mutter.Sie sitzt da anklagemäßig. - schreit
- Ich klage dich auch an.
Th: Sags ihr deutlicher, wofür
klagst du sie an?
Kl: Ich klage dich an, daß
du mich wie ein kleines Kind behandelst, daß ich gehorchen muß mit
zweiundvierzig.
Th: Was will die Hand?
Kl: Die will hoch zu Gott. Die will
hoch zu dir Gott. - Klientin soll die Körperbewegungen unterstützen
- Gott hilft mir. Meine Mutter ist stumm.
Th: Sag ihr daß du hoch zu
Gott willst.
Kl: - schreit - Ich will hoch
zu Gott.Sie sagt nein, aber das kann doch gar nicht sein. - schreit - Das
kann doch gar nicht sein. Das kann sein, vielleicht schaffe ich es auch nicht.
Ich will nicht zu euch. - schreit - Ich will nicht zu euch, ich will
zu Gott. - soll mehr atmen -
Th: Was sagt Gott dazu.
Kl: Er will mich annehmen?Willst
du das? Er sagt ja, obwohl das eine Stimme war. Ich finde das lustig, daß
du deutsch kannst.
Th: Willst du zu ihm gehen, kannst
du das so einfach?
Kl: Es darf niemand mit mir sprechen,
aber die Musik muß anbleiben. Wer sagt das? Der Gerd und mein Vater.Das
ist nicht ok. für mich.Ich will keine Wut mehr haben. Ich komme mir vor
wie ein Monster.
Th: Sei mal ein Monster, schau dich
mal an wie du aussiehst als Monster. Guck dich an.
Kl: Ich bin häßlich. Ich bin ein Monster und niemand darf mit mir sprechen.
Th: Laß dich mal von deinem
Vater und von Gott dahin bringen wo dieses Gefühl entstanden ist, ich bin
ein Monster, ich bin häßlich, laß Bilder auftauchen, Erinnerungen.Wann
hast du das das erste Mal gespürt ein Monster zu sein?Gott soll es dir
zeigen.
Kl: Wenn ich in den Spiegel sehe.Ich
wollte Gott fragen ob er auch eine Frau ist. Er sagt ja, auch. Dann zeig dich
mal als Frau.Sie sieht aus wie die Beate, das ist die Einzigste die ich gernehabe.
Du bist die Einzigste die ich gerne habe. Sie sagt ich dürfte auch andere
gerne haben.
Th: Wie fühlst du dich jetzt.
Kl: Das Monster ist verschwunden,
es ist weggegangen.
Th: Guck noch mal in den Spiegel
wie du aussiehst.
Kl: Jetzt bin ich schön und
schmal und eine Frau. Ich bin eine Frau.Jetzt kommt wieder der Gerd, aber ich
will nicht, daß der kommt. Ich will nicht, daß du kommst. Er versteht
das und geht weg.Das ist gut für mich, es mußte ja mal zu Ende sein,
aber er tut mir immer noch leid.
Th: Erlaube dir das Gefühl mal.
Du bist eine Frau und hast Gefühle. Spüre mal, daß er dir leid
tut. Atme mal rein in das Gefühl, laß es zu. Er will mir sogar das
Gefühl verbieten.
Kl: - lauter - Du willst mir
sogar das Gefühl verbieten. Er ist stumm.
Th: Setzt dich mal durch.
Kl: Ach, ich will mich nicht immer
durchsetzen.
Th: Sag dem Gerd das mal.
Kl: Ich kann alleine über mich
bestimmen.
Th: Guck mal ob du dir das Gefühl
erlauben kannst, auch wenn er es verbietet?Guck mal ob du einfach dein Herz
öffnen kannnst und spüren, daß er dir leid tut, egal was er
sagt. Vielleicht kann dir die Göttin helfen deine Gefühle wieder zu
spüren.
Kl: Kannst du mir helfen meine Gefühle
wieder zu spüren und die Liebe zu finden?Sie sagt, ich dürfte die
Gefühle für den Gerd ruhig empfinden. Und daß ich auch leben
darf. Dass ich leben darf?
Th: Kannst du dir das vorstellen?
Wie ist das Gefühl?
Kl: Schön. Herz, du darfst offen
sein und du darfst alles fühlen was du willst oder nicht. Das Herz sagt
ja, aber keinen Sex. Das ist nicht in Ordnung.
Th: Ist da ein Widerspruch, Herz
und Sex vertragen die sich nicht? - Klientin bejaht. - Dann frag das
Herz mal was es gegen Sex hat?
Kl: Es sagt du bist so oft wütend
und gar nicht liebevoll und außerdem empfinde ich Schuld beim Sex.
Th: Was ist das für eine Schuld?Frag
mal das Herz.
Kl: Ich weiß es, aber ich kann
es nicht aussprechen. -Dann spüre es mal. - Bin ich schuldig Göttin?
Die sagen nein, aber das gibt es doch gar nicht, jeder Mensch ist schuldig.Die
Göttin sagt nein, aber da sind zwei Stimmen und die eine gehört zu
den Menschen.Die Menschenstimme sagt, ich wäre schuldig. - Soll sich zeigen
- Das ist mein Vater und Gerd. Ich stehle ihnen ihre Zeit. Ich benutze sie nur.
- Situation zeigen. - Es kommen keine Bilder. - Was wollen deine Arme?-
Fliegen. Ich höre auf keinen Schmetterling.
Th: Sei mal ein Schmetterling.
Kl: Leicht und unbeschwert und ich
wäre so gerne normal.Ich lande auf einer Blume und fliege.- Musik wird
eingespielt. -
Th: Spüre mal die Leichtigkeit
und die Schwere Schuld. Was passiert da in dir.
Kl: Meine Arme sind ganz schwer.Ich
würde auch mal gerne lachen.
Th: Die Göttin kann dir zeigen
wie es ist. Du hast die Leichtigkeit noch in dir, du mußt nur das, was
die Flügel schwer macht wegräumen.Kannst du das spüren in dir,
es war nie ganz weg. - Klientin bejaht. - Wo spürst du das?
Kl: Im Bauch. - lacht -
Th: Frag mal die Göttin ob sie
dir helfen kann diese Leichtigkeit zurück zu erobern Stück für
Stück.
Kl: Kannst du mir helfen?Ja.Aber
jetzt brauche ich noch den Mann. - Kommt er? - Ja.
Th: Wie sieht er aus?
Kl: Schön, aber so jemanden
habe ich gar nicht verdient.- Soll die Göttin fragen, die bejaht, daß
sie den Mann verdient hat. Klientin freut sich.
Th: Wie geht es deinem Herz Wie sieht
es aus?
Kl: Gut, du bist schön rot und
strahlend und das darfst du auch sein. Ich helfe dir alles wegzuräumen
was dich so schwer macht.
Th: Frag die Göttin doch mal
ob sie dir was mitgeben kann um das zu halten?
Kl: Ja, ein Kind, aber ich kann nicht
gebähren. Ich mag Menschen die singen. - Als Symbolbild wird ein Schmetterling
genommen, sie soll die Flügel spüren. - Aber der schöne Mann
kann auch traurig sein und auch lustig und auch wütend. Ich habe immer
so eine böse Stimme in mir die sagt, im Müll rumwühlen. - Soll
ihr antworten . Klientin schreit. - Das ist nicht im Müll herumwühlen,
du machst meine Flügel schwer und das macht sie leichter.
Th: Spüre mal, wenn du deine
Leichtigkeit spürst und deine Flügel und fliegst, ob dich die böse
Stimme dann noch beeinflußt. Laß die mal reden, flieg mal.- Klientin
verneint. - Also laß die mal reden und hole dir schön langsam deine
Macht wieder.
Kl: Dann sagt eine Stimme in mir,
ich schaffe es nicht.
Th: Die Stimme gehört auch zu
dem Schweren. Es ist auch ein schwieriger Weg. Spüre mal ob du Sehnsucht
danach hast. - Klientin bejaht und stellt dann wieder in Frage. -
Kl: Arbeit löst immer komische
Assoziationen aus, keine Lust.
Th: Aber Erfolg löst auch was
aus, das war auch Arbeit gerade und du hast ein Stück fliegen gelernt.Guck
mal ob es einen Platz gibt wo du gerne hingehst und ausruhst?
Kl: Aber da ist noch ganz viel Wut.
- Vereinbarung wird getroffen sich Nachmittags wieder zu treffen mit der Wut.
- Sitzung wird beendet. -
3. Sitzung:
Gang mit Türen. Klientin
schreibt Wut auf eine Tür.
Kl:
Ich will keine Wut haben. Da drinnen ist Chaos, alles ist unordentlich und schmutzig.
Schuhe, Eimer, Putzlumpen, ein Tisch und ein Fenster und vor dem Fenster ist
Ordnung.
Th: Was macht das mit dir wenn du
das Gerümpel so anschaust?
Kl: Das macht mich unruhig, - Beine
bewegen sich heftig - da möchte man weglaufen. - direkte Ansprache,
schreit - Ich möchte weglaufen. - Bewegung unterstützen - Mein
Zimmer ist auch unordentlich und dunkel, da möchte ich auch immer weglaufen,
ich schaffe es aber nicht Ordnung zu machen. - Beine bewegen sich - Ich fühle
mich hier nicht zu Hause.Ich habe kein zu Hause.
Th: Wie ist das kein zu Hause zu
haben?
Kl: Das ist furchtbar, zum fürchten.Ich
fürchte mich wenn ich dich anschaue und in dich hineingehe.
Th: Möchtest du ein zu Hause
haben? - Klientin bejaht. - Schau mal ob dir jemand helfen kann, wie kriegst
du dein zu Hause das du dir wünscht?
Kl: Das weiß ich nicht. Dann
frage ich Gott. - Holt ihn und zeigt ihm ihren Keller. - Guck mal das ist mein
zu Hause, das ist zum Weglaufen ich fühle mich da nicht wohl. Er findet
es auch zum Weglaufen.
Th: Hat er das gleiche Zucken in
den Beinen wie du? - lachen - Wie reagiert er?
Kl: Er guckt es sich an und schüttelt
mit dem Kopf. Er versteht mich gar nicht. Verstehst du mich? Er sagt ja. Das
ist ja merkwürdig. Ich sage gar nicht zu mir ja.Ich zucke mit den Schultern.
Th: Frag ihn mal ob er dir helfen
kann das Chaos zu beseitigen und was du tun kannst?
Kl: Was kann ich denn tun?Sauber
machen, Ordnung machen. Ich bin wie gelähmt, weil ich Depressionen habe
und dann mag ich mich nicht bewegen sondern nur in der Ecke sitzen und eine
Zigarrette nach der anderen rauchen und soviel Tee und Kaffee und Alkohol trinken
wie es mir gefällt.
Th: Hole die Depression auch mal
dazu wie sieht die aus?
Kl: Doof, grau, groß und schwer
und die ist überall in meinem Zimmer drin. Die hat Macht über mich.
- Soll das mal Gott zeigen. - Das fühlt sich schlimmer an als der
Tod. Man hat zu nichts Lust. Ich fühle mich schwer und rund und grau und
fett und häßlich eben.
Th: Zeig das mal der Depression.
Kl: Schau mal was du mit mir gemacht
hast, ich fühle mich so miserabel. Die lacht, das ist doof, aber ich könnte
ja der Depression ganz viel Liebe geben. Er hört auf zu lachen. Mein Herz
ist hell und das Herz sagt, aber wir haben doch alle Schuld auf uns geladen.
Th: Zeig der Depression mal wie das
Herz hell ist. Wie reagiert die Depression auf dein Herz?
Kl: Sie weicht zurück. Sie tanzen
zusammen. - Die Füße bewegen sich, wollen auch tanzen. Klientin
steht auf und tanzt eine ganze Weile. - Geh weg - soll es ausdrücken
fängt an zu trampeln mit den Füßen, laute Trommelmusik unterstützt,
- Ich habe nur aufgehört zu tanzen weil ich dachte ich falle hin. - Sie
tanzt weiter und soll sich ansehen wie der Raum sich verändert wenn sie
in die Bewegung kommt, lebendig wird. Klientin macht Töne schreit, ahhh,-
Die Depression weicht zurück, wird kleiner.
Th: Schau mal wie sie schauen wenn
du in Bewegung kommst.
Kl: Ich frage mich ob man Lust haben
darf als Frau. - Sie soll die Depression fragen, die nein sagt und den Schmetterling
der ja sagt.
Th: Wem glaubst du mehr?
Kl: Dem Schmetterling, die Depression
weicht.
Th: Spüre wie das ist, wenn
du deine Gefühle zuläßt.Wie sieht dein Herz aus? - Es sieht
gut aus. - Wie sieht dein Zimmer jetzt aus?
Kl: Eine Seite ist aufgeräumt.Der
Putzeimer steht immer noch da.
Th: Was hast du für einen Impuls
was du tun kannst?
Kl: Putzen.
Th: Oder du gibst der Depression
den Auftrag, daß sie putzen soll.
Kl: - schreit - Du putzt jetzt, in
einer Stunde will ich es sauber sehen. Ich will die Puppen tanzen sehen. Sie
putzt widerwillig. Das dauert viel zu lang. Ich wäre ein guter Diktator.
Also, die Schuhe zu den anderen ins Regal, dann den Boden wischen und die Regale
aufräumen - Aktion wird mit dem Dhyando unterstrichen was die Depression
alles aufräumen soll - Aber es gibt keinen Lohn. Jetzt ist es schön
aufgeräumt.
Th: Zeig dem Herzen und der Göttin
mal dein Zimmer.
Kl: Das kann sich sehen lassen. Er
lächelt.
Th: Spüre mal wie du dich fühlst
dort.
Kl: Ein schönes weißes,
helles Zimmer. Das ist mein zu Hause.Stellt sich die Frage, kann ich jetzt hier
bleiben?Ist das mein zu Hause? Gott bejaht.Für immer, für mein ganzes
Leben? Und die Miete wird von Gott bezahlt.Abschied nehmen fällt mir schwer.
Th: Vielleicht ist es Zeit Abschied
zu nehmen von der Depression, von dem Chaos. Du hast gerade Abschied genommen
von deinem alten Zimmer. Guck mal wovon du Abschied nehmen willst jetzt.
Kl: Also was mir immer wieder Angst
macht ist der Abschied von Gerd.
Th: Zeig ihm dein neues Zimmer, und
daß die Depression es geputzt hat.
Kl: Du guckst komisch, gönnst
du mir das nicht? Du bist immer stumm, das ist sehr geschickt, dann brauch man
keine Stellung zu beziehen. Ich will, daß du Stellung nimmst. Er bleibt
stumm. Du lernst es nicht, du willst es nicht lernen. Das ist wie eine Mauer.
Th: Spüre mal wie das ist mit
einer Mauer zu reden, was du machen möchtest.
Kl: Ich möchte sie einschlagen.
- schlägt heftig mit dem Dhyando - Die Mauer ist eingestürzt
und der Gerd guckt mit dem Kopf vor und weint.
Th: Was macht das mit dir?
Kl: Da ist noch Mauer. - schlägt
weiter weil er immer noch keine Stellung bezieht - Du bist nackt. Du siehst
empfindlich aus.
Th: Schau mal ob er jetzt Stellung
beziehen kann.
Kl: Nein, du bist immer noch stumm.-
Klientin möchte sich irgendwo festhalten, lehnt sich an die Therapeutin.
Sie soll sich dabei diese Empfindlichkeit uhd Nacktheit angucken. - Das alles
so zerstörbar ist, Körper, Geist und Seele, aber vor allen Dingen
der Körper, und daß ich Gerd vielleicht wirklich den Tod bringe.
Er weint schon wieder. Warum weinst du denn? Weil ich ihn verlasse.
Th: Was für ein Grundgefühl
hast du?
Kl: Abgeschnitten.
Th: Was kannst du dem Gerd geben
damit er nicht mehr stumm ist? - Klientin schickt ihm Liebe - Wie schaut er
aus?
Kl: Er guckt komisch und kommt vielleicht
nie wieder. - Klientin guckt sich ihr Zimmer an will sich dort ausruhen. - Da
ist sogar ein Sessel drinnen. - Legt sich wieder hin - Das ist komisch,
aber ich gehe in die Sonne. Ich habe auch ein Recht auf Sonne, auch ohne Gerd.Sonne,
darf ich auch ohne den Gerd dich schön finden? Ja.
Th: Du kannst sie auch fragen ob
sie genug Licht für dich und den Gerd woanders hat?
Kl: Genau, ich will, daß der
Gerd woanders glücklich ist, schein ihm auch ein bisschen auf die Mütze.
Jetzt lächelt er sogar ein bisschen.Ich mußte gerade an die Teletappis
denken - da ist in der Sonne ein kleines Baby. Jetzt muß ich an Geburt
und gebären denken, ich finde das ganz furchtbar eigentlich, aber das Baby
in der Sonne ist süß.
Th: Frag das Baby mal, was es mit
dir zu tun hat?
Kl: Es will in meinen Bauch. Ich
will aber keins, ich bin doch schon zweiundvierzig. Das ist ihm egal.
Th: Schau mal ob du es jetzt vielleicht
aufnehmen kannst in dir wie sich das anfühlt.
Kl: Ja das geht, eine riesigen Bauch
habe ich dann und kann ich meine Zehen nicht mehr sehen. Ein Sonnenkind das
lacht.
Th: Spüre mal wie es sich freut,
daß es bei dir sein darf. - Soll Gott und alle mal fragen -
Kl: Gott findet das gut. Das Baby tritt mich, aber ich fühle mich gut dabei. - Sie soll alle dazu holen in ihr neues Zimmer, Gott, Schmetterling.... - Die freuen sich mit mir.- Das Gefühl wird geankert.
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