Chamland akuell berichtet über Synergetik Therapeutin Ingrid Simml-Hausladen

Selbstheilung mit Synergetik: Auf Innenweltreise mit guten Folgen

Entspannung tut gut. Das ist bekannt. Das Entspannung noch mehr kann – ja bis zur Selbstheilung von Krankheiten gehen kann, das ist das Thema der sogenannten Synergie, die jetzt in der Vhs vorgestellt wurde. Wer sich in die Höhen und Tiefen seines Lebens hinein schubsen lassen will, um sich nachher besser zu fühlen, findet laut Ingrid Simml-Hausladen die Möglichkeit in diesen Innenweltreisen.

Rund 30 Matten gruppieren sich um ein Glas mit einem pastellfarbenen Wiesenblumenstrauß. In bequemer Rückenlage gelangen die Teilnehmer, unterstützt durch die eigene Vorstellungskraft, die leise sonore Stimme der Therapeutin und beruhigende Musik in einen tiefen Entspannungszustand. Begleitet von Musik, die ausgewählt wurde, um Klienten "in die Höhen und Tiefen ihres Lebens hinein zu schubsen", lassen sie dann Bilder aus ihrem Leben auftauchen, (im Fachjargon "Innenweltreise"). Angeleitet von der Therapeutin versuchen sie, in die Lebenssituationen einzugreifen und negative Situationen zum Guten zu wenden. "Du bist der Herr diener Innenwelt", sagt Ingrid Simml.

Für die Synergetiker geht es darum, eine natürliche Neigung des Organismus, sich selbst wieder in Ordnung zu bringen, zu unterstützen. Nach dem Ausruhen an einem schönen Platz in ihrer Vorstellungswelt wachen die Teilnehmer wieder auf. Was haben sie erlebt? Einer erlebte sich in einer Zirkuskuppel vor Publikum frei schwingend, ein anderer sah ein Kind, das von einer Ballspielgruppe in die Mitte genommen wird, eine Teilnehmerin das Elternhaus und die Unfallstelle des Vaters. Manche Teilnehmer waren aus reiner Neugierde zur Veranstaltung gekommen, andere erhoffen sich von der Synergie konkret die Heilung ihrer Beschwerden, sei es Schlaf-Apnoe, Schmerzen nach einer Operation oder eine Behinderung.

Nur selbst ergründbar

Was die Bilder aus der "Innenwelt" bedeuten, kann nur der Klient selbst ergründen, erklärt Ingrid Hausladen, nicht der Therapeut. Der Klient muss sich auch selbst heilen, sie will dabei nur begleitend helfen. Ihr ist wichtig, dass die Klienten nicht in eine Abhängigkeit geraten. Sie rät auch, bei Erkrankungen zuerst zum Arzt zu gehen und alles mit ihm abzusprechen. Als Heilpraktikerin stieß sie auf die Broschüre "Selbstheilung durch Synergetik-Therapie", traf den Begründer dieser Therapieform, Bernd Joschko, auf einer Messe, und beschloss, selbst eine zweijährige Ausbildung an Wochenenden zur Synergetik-Therapeutin zu machen. Sie suchte nach etwas, womit sie ihren Klienten dauerhaft und besser als mit Meditation oder Psychokinesiologie helfen kann, "an der Wurzel", wie sie sagt.

Die Synergetik-Therapie wurde 1988 von Ingenieur Bernd Joschko begründet. Mittlerweile gibt es in Deutschland 150 Synergetik-Therapeuten, wobei die Ergebnisse wissenschaftlich wenig belegbar und daher umstritten sind. Was steckt dahinter? In unserem Gehirn, erklärt Ingrid Simml, stehen Millionen von Neuronen ständig in Kontakt und tauschen über chemische Botenstoffe Informationen aus.

Die Synergetik-Therapie geht davon aus, dass jede unserer Wahrnehmungen, jedes Erlebnis in unserem Gehirn eine dauerhafte Veränderung dieser Wechselwirkungen hinterlässt. Negative Erlebnisse blieben so im Unterbewußtsein gespeichert und verursachten von dort aus Unwohlbefinden oder ernste Krankheiten. Umgekehrt könne der Patient seine Krankheit heilen, indem er die verantwortliche Veränderung im Gehirn rückgängig macht. Und zwar nach Ansicht des Synergetik-Gründers jede Krankheit, auch "sogenannte unheilbare Krankheiten" (s. Nachgefragt"). Alles was man tun müsse, sei, ins Unterbewußtsein abzutauchen, wo die verdrängten Situationen schlummern, und sie ähnlich wie im Traum in Form von Bildern noch mal durchleben. Dieses Mal aber kann der Klient in die Handlung eingreifen und sie für sich zum Guten wenden. Nachdem das negative Erlebnis "gelöscht" sei, verschwinde auch die Krankheit wie von selbst.

Noch nichts belegt

Vorausgesetzt, der Klient ist wirklich bereit, "die Verantwortung für seine Krankheit zu übernehmen, anstatt aus ihr Kapital schlagen zu wollen". Die Sitzungen (ab ca. 180 Mark) werden von den Krankenkassen nicht bezahlt. Denn eine krankheitsheilende Wirkung konnte bisher nicht wissenschaftlich belegt werden. Ingrid Simml hat keine Therapie-Erfahrung mit schwer körperlich Erkrankten, aber wenn der Klient bereit wäre, könne man jedes seelische Problem lösen. Die Synergetiker machen für die fehlenden wissenschaftlichen Belege mangelndes Interesse der Wissenschaftler verantwortlich. Eine "Brustkrebsstudie" soll jetzt erstellt, die die Wirkung der Selbstheilung beweist. Davon hält Hausladen selbst nicht viel. Wer die Synergetik kennenlernen möchte: Ab 8.11 bietet die VHS sechs Abende zur Erfahrung an.